Ermlitzer Ortsbürgermeister wird MdL

Landespolitik

Der Ortsbürgermeister von Ermlitz und Gemeinderat der Einheitsgemeinde Schkopau, Patrick Wanzek, wird als neues Mitglied in den zukünftigen Landtag einziehen. Nach der Bekanntgabe des vorläufigen Wahlendergebnisses stand fest, dass Wanzek mit Listenplatz 26 für die SPD über deren Landesliste in den Landtag einziehen wird. Auch wird Verena Späthe (WK 40) im Landtag in Magdeburg weiterhin einen Sitz behalten, mit dem besten Erststimmenergebnis (24,9 %) der SPD-Kandidatinnen landesweit. Somit ein Gewinn für den Saalekreis aus SPD-Sicht.

Möglich wurde dies, weil die CDU 41 von 45 Direktwahlkreisen geholt hatte, Linke 3, SPD 1. Nach dem Ergebnis der Zweitstimmen standen der CDU 38 Plätze im Landtag zu, demzufolge ergab sich eine Zahl von drei Überhangmandaten, die den anderen Parteien Ausgleichsmandate verschaffte. Lange ergaben sich 25 Plätze für die SPD und erst gegen 23.00 Uhr dann erhöhte sich diese Zahl auf 26.
Nach einem engagierten Wahlkampf im Wahlkreis 35 (Saalekreis-Bad Dürrenberg) war das Ergebnis alles andere als erfreulich - persönliche Bemühungen und Aufrichtigkeit überwiegen eben nicht immer das in andere Abgeordnete gesetzte "Gottvertrauen". Wanzek jedoch kam seine bereits auf dem Listenparteitag der SPD gezeigte Kämpfernatur zu Gute, mit der er den Listenplatz 26 erringen konnte. In Ermlitz, dem Heimatort des gebürtigen Hallensers, errang er rund 42 Prozent der Erststimmen, was über 20 Prozent mehr als das Ergebnis der SPD (Zweitstimmen) bedeutete. Für die Gemeinde Schkopau lässt sich das Fazit ziehen, dass der Kandidat Wanzek im Schnitt knapp mehr Stimmen erhielt als die SPD an sich.

Die SPD auf Landesebene zeigt sich ernüchtert, da wieder einmal die Vorhersagen der Umfragewerte nicht erreicht werden konnten und man lediglich 0,1 Prozent mehr als noch 2006 (21,4 %) errang. Schielt man auf die Mitbewerber bedeutet dies jedoch, dass von den bisher im Landtag vertretenen Parteien, allein die SPD ihr Ergebnis von 2006 leicht verbessern konnte. Währenddessen mussten CDU (-3,7), Linke (-0,4), FDP (-2,9) leichte bis herbe Einbußen verkraften, was im Falle der FDP sogar zum Ausscheiden aus dem Landtag führt. Die Grünen steigerten ihr Ergebnis von 2006 um 3,5 Prozent und sind damit seit 13 Jahren das erste Mal wieder im Landtag vertreten. Nach diesem spannenden Wahlabend werden jetzt intensive Gespräche für die SPD unter der Führung ihres Spitzenkandidaten, Jens Bullerjahn, anstehen. Denn rein rechnerisch stehen zwei Koalitionsvarianten zur Wahl, leider mit der SPD immer als kleinerem Koalitionspartner.

Dem Spitzenkandidat, wie auch allen Wahlkämpfern der SPD sind keine Vorhaltungen zu machen, denn während Jens Bullerjahn das einzige SPD-Direktmandat erringen konnte, lässt sich auch eine Steigerung zum Bundestagswahlergebnis aus 2009 erkennen (ca. +5 %). Das wohl von allen demokratischen Parteien ersehnte Ziel, die NPD aus dem Landtag raus zu halten konnte erreicht werden, so gelang es den braunen Blendern wohl nicht noch weitere Wähler über ihr Stammpotential hinaus aktivieren zu können.

Der Ortsverein Schkopau beglückwünscht ebenso die SPD-Kandidatin des Wahlkreises 40, Dr. Verena Späthe, denn sie verbleibt im Landtag nicht zuletzt dank ihres hart errungenen guten Listenplatzes 16 der SPD-Landesliste. Das bedeutet für das Land Sachsen-Anhalt, dass ihm das behindertenpolitische Gewissen erhalten bleibt. Späthe hat sich in den vergangenen fünf Jahren vor allem durch ihre starke Arbeitsbereitschaft hervorgetan, ihre Handschrift lässt sich in mehreren Gesetzen auf dem sozialen Gebiet wiederfinden.
Zuletzt ist an zu merken, dass der Saalekreis nunmehr wieder mit zwei SPD-Landtagsabgeordneten aufwarten kann und so eine Betreuung des Landkreises aus SPD-Sicht zufriedenstellend ist.

 
 

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